Der Getriebe Allrounder
Die Wahl des Fahrzeugtyps für deinen Führerschein hat einen erheblichen Einfluss auf deine späteren Fahrmöglichkeiten. Es ist wichtig zu wissen, welche Fahrzeuge du mit den verschiedenen Führerscheinklassen und Schlüsselzahlen fahren darfst.
Wenn du dich für einen Automatik-Führerschein entscheidest, darfst du ausschließlich Fahrzeuge mit Automatikgetriebe fahren. Diese Autos haben kein Kupplungspedal, und auf deinem Führerschein wird die Schlüsselzahl 78 vermerkt. Diese Schlüsselzahl besagt, dass du keine Fahrzeuge mit Schaltgetriebe fahren darfst.
Entscheidest du dich dagegen für einen Führerschein der Klasse B ohne Automatikeintrag, kannst du sowohl Fahrzeuge mit Schaltgetriebe als auch solche mit Automatikgetriebe fahren. Allerdings verzichtest du damit auf die Vorteile, die das Lernen auf einem Automatikfahrzeug bietet.
Die Wahl zwischen einem Automatik-Führerschein und einem Führerschein der Klasse B ohne Automatikeintrag ist also von großer Bedeutung und bringt jeweils eigene Vor- und Nachteile mit sich. Unabhängig von deiner Entscheidung sorgt der Gesetzgeber dafür, dass du deine Fahrerlaubnis auf sichere und verantwortungsvolle Weise erlangst.
Bei einer Ausbildung auf einem Automatikfahrzeug entfällt das manuelle Schalten und Kuppeln, was vielen Fahrschülern entgegenkommt. Fahrzeuge mit Automatikgetriebe sind oft leichter zu fahren als solche mit Schaltgetriebe.
Das automatische Getriebesystem übernimmt selbstständig das Schalten der Gänge, sodass du dich nicht manuell darum kümmern musst. Besonders für Fahranfänger ist dies praktisch, da das Auto einige Aufgaben übernimmt und du dich voll und ganz auf den Straßenverkehr konzentrieren kannst.
Früher mussten Fahrschüler, die nur einen Automatikführerschein erworben hatten, einen Nachteil in Kauf nehmen: Die europäische Schlüsselzahl 78 wurde in ihren Führerschein eingetragen, was sie auf die Nutzung von Automatikfahrzeugen beschränkte.
Mit diesem Eintrag war es ihnen untersagt, Fahrzeuge mit Schaltgetriebe zu fahren. Dieses Defizit konnte bislang nur durch das Ablegen einer zusätzlichen Fahrprüfung auf einem Schaltwagen behoben werden.
Seit dem 1. April 2021 hat sich dies endlich mit der Einführung der nationalen Schlüsselzahl 197 geändert!
Unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt dir die neue Schlüsselzahl 197, auch Fahrzeuge mit Schaltgetriebe zu fahren, obwohl du die Fahrprüfung auf einem Automatikfahrzeug absolviert hast.
Im Zuge der Elektromobilität kommt es zu einem Umdenken seitens der Regierung. Da moderne Antriebstechnologien wie Hybrid, Wasserstoff oder Elektroantrieb überwiegend mit Automatikgetriebe ausgestattet sind und das klassische Schaltgetriebe zunehmend in den Hintergrund tritt, muss auch das Fahrerlaubnisrecht reformiert werden. Zukünftig wird es Fahrschülern möglich sein, ihren Führerschein grundsätzlich auf einem Fahrzeug mit Automatikgetriebe zu erwerben, aber dennoch später auch Schaltwagen fahren zu dürfen.
Du hast bereits einen Automatik-Führerschein und möchtest nun auch Schaltwagen fahren dürfen? Es ist möglich, die Automatik-Beschränkung aufzuheben und die Erlaubnis für Schaltwagen zu erhalten.
Dafür musst du dich erneut bei einer Fahrschule anmelden und in einigen Fahrstunden das Kuppeln und Schalten erlernen. Sobald du diese Fähigkeiten sicher beherrschst, legst du beim TÜV eine erneute Fahrprüfung ab, diesmal in einem Schaltwagen.
Diese Prüfung ist in der Regel kürzer als die ursprüngliche praktische Prüfung, da du bereits über Grundkenntnisse verfügst.
Nach bestandener Prüfung wird die Automatik-Beschränkung (Schlüsselzahl 78) aus deinem Führerschein entfernt. Du bist dann berechtigt, sowohl Fahrzeuge mit Automatik- als auch mit Schaltgetriebe zu fahren.
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